Heilpraxis Dagmar Rieger

Praxis für Traumatherapie, Lebensberatung, Elternberatung, Bachblütentherapie und Naturheilkunde


Trauma- und Schocktherapie - Somatic Experiencing® (SE)

 nach Dr. Peter Levine

 

 

Die Folgen von Trauma werden häufig nicht erkannt oder verharmlost und geleugnet. Missverstandene und unbehandelte Trauma- oder Schockfolgen sind daher oft die eigentlichen Ursachen für viele körperliche und seelische Leiden. 
Reaktionen auf ein traumatisches Ereignis können auch zeitlich verzögert, sogar Jahre später, oder nach einem als relativ harmlos erlebten Vorkommnis, auftreten. 
Daher haben viele Traumatisierte die Empfindung, in ihrer persönlichen Hölle eingesperrt zu sein und fühlen sich unendlich alleingelassen und unverstanden.

Wenn du das hervorbringst, was in dir ist, 
wird das, was in dir ist, deine Rettung sein.
Wenn du das, was in dir ist, nicht hervorbringst, 
wird das, was in dir ist, dich vernichten.
                                                    aus "Traumaheilung, Peter A. Levine, 1998"


Was ist Trauma?
 
Ein Trauma ist jedes Ereignis, das unsere persönliche Schutzhülle verletzt. Es lässt uns mit einem Gefühl von Überwältigung und Hilflosigkeit zurück.

Traumatisierende Erlebnisse haben vielerlei Gestalt:
Unfälle, Verletzungen, Operationen oder zahnmedizinische Behandlungen, Krankheiten, medizinische Untersuchungen können ebenso traumatische Folgen haben wie Krieg, Gefangenschaft, Naturkatastrophen, Missbrauch, Gewalt, sowie das Miterleben von Gewalt in der Realität oder in Medien.
Auch der Verlust eines nahen Menschen, Trennungen, Bloßstellung oder Herabsetzung, Mobbing usw. können uns überwältigen.
Gleichfalls können sich Alltagserlebnisse belastend auswirken, wie die wiederholte Erfahrung von Machtlosigkeit, Handlungsunfähigkeit, das Gefühl und die Erfahrung abgelehnt, ausgeliefert oder nicht wahrgenommen zu werden, einfach nicht richtig, gut genug oder lästig zu sein.
Nicht zuletzt werden wir vielfach bereits während der Schwangerschaft durch Stresssituationen, denen die Mutter ausgesetzt ist, durch Komplikationen bei oder nach der Geburt traumatisiert. Viele Menschen sind bereits durch die ersten Lebensjahre die gesamte Kindheit hindurch beeinträchtigt. Wir sprechen dann von Entwicklungs- und Bindungstraumata. Schwierige familiäre Verhältnisse, eine Umgebung, die geprägt wird von Angst, Streit, Kälte, Sucht, Gewalt oder Unsicherheit, aber auch Krankheiten, Todesfällen und fehlender Nähe, können ursächlich sein.
Häufig sind bereits Elternteile oder sogar die Großeltern durch entsprechende Ereignisse in der Familie oder außerhalb, durch Krieg, Vertreibung, Flucht und deren Folgen geprägt.

Oft ist uns gar nicht bewusst, welche Risse und wie viel Sollbruchstellen unser Lebensfundament bereits hat, es gibt Dinge, die verschwiegen werden, nicht ausgesprochen werden dürfen, die "vergessen" wurden und so immer weiter getragen werden. Dann reicht ein letzter, möglicherweise sogar unauffälliger Auslöser und das aufrechterhaltene Gebäude stürzt in sich zusammen.


"Das Trauma liegt nicht im Ereignis, es ist vielmehr so, dass sich das Trauma im Nervensystem befindet."
Peter Levine


Grundsätzlich stehen uns bei Gefahr und Bedrohung Überlebensstrategien zur Verfügung. Das sind Energien, die wir zur Verteidigung für Kampf oder Flucht brauchen. Sind diese Strategien nicht möglich, die Entscheidung wird in Sekundenbruchteilen in den Tiefen der ältesten Anteile unseres Gehirns getroffen, greift der sogenannte Totstellreflex. Wir frieren ein, werden "starr vor Angst" oder sind "zu Tode erschrocken".
Die bereitgestellte Erregungsenergie für Flucht oder Kampf bleibt aber häufig wie im Nervensystem gefangen. Das kann sich anfühlen wie eine Art Daueralarm im Nervensystem, wir bleiben in der Spirale von Stress, Erregung und Bedrohung eingesperrt, fühlen uns aber gleichzeitig oft wie erstarrt, nicht mehr ganz da, ausgebremst.
Da wir in diesem Zustand gebunden sind, reagieren wir zunehmend auf Ereignisse des Alltags oder Anforderungen mit Angst, Panik, Hilflosigkeit, Desorientierung oder auch mit Aggression, Erschöpfung und Übererregung.
Dabei ist uns über den Verstand durchaus bewusst, dass keine akute Gefahr besteht. Jedoch wappnet sich unser Nervensystem dennoch stetig weiter gegen mögliche Bedrohungen. Je länger dieser Zustand besteht, desto verschwommener und vielfältiger können die Symptome werden.





Kennen Sie das?

 

  • Angst oder Panik
  • Erschöpfung, Schlafprobleme, Alpträume
  • Gedankenkreise, quälende Erinnerungen, Flashbacks
  • Konzentrationsprobleme, das Gefühl von mentalen "Aussetzern", Gedächtnisprobleme
  • Sie fühlen sich wie erstarrt, nicht bei sich oder nicht in sich
  • Hohe Anspannung, inneres Vibrieren, Übererregung, Schweißausbrüche, Herzrasen
  • Hohe Geräusch- oder Lichtempfindlichkeit, Empfindlichkeit auf äußere Reize 
  • Gefühlsschwankungen, Depression, Burnout, Unruhe 
  • Unspezifische Schmerzen, Verkrampfungen, Schmerzsyndrome, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Verdauungsprobleme - sehr viele körperliche Symptome und Krankheitsbilder können durch eine Traumatisierung verursacht oder "imitiert" werden. Eine sorgfältige medizinische Abklärung ist immer notwendig und sinnvoll.
  • Schnelles Ansteigen des Stresspegels, Alltägliches wird zur Belastung
  • Vermeiden Sie Situationen, Orte, Tätigkeiten?
  • Fühlen Sie sich Konfliktsituationen zunehmend weniger gewachsen, soziale Kontakte sind erschwert, nehmen Sie an sich Rückzugsverhalten wahr?
  • Erleben Sie an sich erhöhte Reizbarkeit, Wutausbrüche?


Somatic Experiencing® (SE)

Mit SE arbeiten wir auf der Ebene des Autonomen Nervensystems, auf der die nicht zum Ende gekommenen Reaktionen auf überwältigende Ereignisse gespeichert sind. Dadurch ist nicht das Ereignis das Entscheidende, sondern die "Sprache des Körpers", die Empfindungen, die als Schlüssel zur Körperwahrnehmung dienen.
Wenn das belastende Ereignis zu übermächtig scheint oder konkrete Erinnerungen fehlen, kann so auch gearbeitet werden, ohne über Inhalte zu sprechen. 
SE gibt uns die Möglichkeit, mit diesen Erfahrungen sehr behutsam und achtsam zu arbeiten. So wird das traumatische Ereignis körperlich und geistig neu verhandelt. Durch die Stärkung der eigenen Ressourcen ist eine Annäherung an das Trauma in kleinen Schritten möglich.

Mit dem geführten Hin- und Herpendeln zwischen den Ressourcen und den durch das Trauma gespeicherten Empfindungen werden die Blockaden innerhalb des Nervensystems vorsichtig gelöst. Es kann wieder mehr Raum und Bewegung im Inneren entstehen und die Reaktion des Nervensystems auf die erlebte Bedrohung wird auf natürliche Weise zu Ende gebracht. Eigene Ressourcen werden von Anfang an gestärkt und das Leben wird wieder im Hier und Jetzt verankert. 

 

 


Der Lebensfluss wird wieder zum Fließen gebracht, der Mensch findet zu mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die eigene Lebensenergie, in das Leben.


Somatic Experiencing® kann auch begleitend zu Psychotherapie und medizinischen Behandlungen sehr hilfreich sein.